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Bahnhofbuffet Chancental

Mundart-Autotune-Grunge

St. Gallen

Stall 6

Samstag

21:45

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Vom Banker bis zum Säufer trafen sich früher sämtliche Gesellschaftsschichten im Bahnhofbuffet. Hier grüsste man sich noch am Pissoir. Und ausnahmsweise holte sich der kleine Mann einen Etappensieg: Kurz vor der Jahrtausendwende verwandelten sich die ehemals prestigeträchtigen Restaurants in heruntergekommene Kneipen. Irgendwann verschwanden sie dann Schritt für Schritt – ungefähr parallel zur rohen, gitarrenlastigen Musik der frühen Neunzigerjahre.

Diese holen Bahnhofbuffet Chancental aus der Mottenkiste und kombinieren sie mit dem oft belächelten, aber nicht totzukriegenden Sound des 21. Jahrhunderts. Sprich: Autotune-Grunge – und dann noch in Mundart, weil wieso auch nicht. Bahnhofbuffet Chancental sind alle Anfang 30, leicht desillusioniert und vor allem: Alle aufgewachsen im trostlosen St. Galler Rheintal, das einst in einem verzweifelten Versuch der Standortaufwertung den Übernamen Chancental erhielt. Die Songs kreisen sich um die merkwürdige Form der Entfremdung, die das naive Kind vom Land erlebt, wenn es sich irgendwann mit glänzenden Augen hinaus in die Grossstadt wagt. Vielleicht Berlin, vielleicht sogar London oder immerhin Zürich. Am Ende wirst du überall enttäuscht.

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